Semana Santa

Semana Santa in Costa Rica

Der Großteil der Bevölkerung in Lateinamerika ist katholisch. Somit nimmt die Osterwoche, welche Tod und Auferstehung Jesu symbolisiert, eine bedeutende Stellung ein. Das religiöse Osterfest in Lateinamerika nennt sich Semana Santa und ist tatsächlich das wichtigste Fest des Jahres. Doch gefeiert wird hier anders. Es gibt keine Schokohasen, die sich im Garten verstecken und die man dann suchen muss. Auch gekochte und bemalte Ostereier, die sich im Osternest befinden, gibt es in Lateinamerika nicht. Nein, die Feierlichkeiten in Costa Rica und generell in Südamerika laufen in der Osterwoche doch etwas anders ab, als bei uns in Deutschland. Es sind jedoch auch Parallelen, die man zu den unterschiedlichen Kulturen ziehen kann. Wie genau eine Semana Santa in Costa Rica abläuft, schauen wir uns nun genauer an. 

Die Osterwoche in Costa Rica ist schulfrei und viele Familien verbringen die Ferien hauptsächlich am Strand oder in den Bergen. Das normalerweise bevölkerungsreiche Zentraltal ist dann fast menschenleer. Von Gründonnerstag (Jueves Santo) bis Ostersonntag (Viernes Santo) ist fast alles geschlossen. Der Ostermontag ist wieder ein normaler Arbeitstag. 

Die Bevölkerung, die zu Haus bleibt feiert mit religiösen Prozessionen einen Umzug durch die Straßen und verschiedenen Messen in allen Kirchen, welche den Weg vom Tod Jesu bis zur Auferstehung verdeutlicht. Eine besondere Tradition nennt sich La Lagarteada, eine uralte Mischung aus Christentum und der Kultur der Azteken, welche die Kreuzigung Jesus symbolisieren soll. Dafür wird am Karfreitag ein Krokodil gefangen und am Dorfplatz aufgestellt. Am darauffolgenden Tag wird es wieder freigelassen. 

Natürlich spielt an diesem Tag auch die Küche eine wichtige Rolle. Anstatt Ente oder Gans mit Blaukraut und Knödel, gibt es hier an Ostern Fisch und Meeresfrüchte, aber auch leckere Teig Tamal Mudo. Typische fleischlose Speisen und Gebäcke sind  „Picadillo de arracacha”, “Tamal mudo”, “Picadillo de Flor de Itabo”, “Empanadas de chiverre”, “Miel de durazno”, “Miel de toronja”, “Cóctel de frutas con helado y gelatina”, “Arroz con leche”, “Higos”, “Miel de jocote”, “Dulce de tiquizque, “Tamalitos de puré de papa”, “Palmito asado”, u.a. 

An Gründonnerstag und Karfreitag gilt die ¨Ley Seca¨. Das bedeutet, dass der Alkoholverkauf im ganzen Land verboten ist. Es wird regelrecht, alles, was Alkoholika beinhaltet verriegelt und verschlossen. 

Santo Domingo de Heredia ist während der Karwoche der wichtigste Ort mit religiöser Bedeutung, wo Gläubige das Bild „Tricentenaria de Jesús Nazareno del Consuelo” verehren. Am Karfreitag wird überall die feierliche Prozession des Heiligen Begräbnis („Santo Entierro“) gefeiert. Das Bild von Christus wird dann in einem reich dekorierten Sarg während einer Prozession zusammen mit dem Bildnis der „Virgen Dolorosa“ von Gläubigen begleitet durch die Straßen getragen.