




Vino de Coyol ist ein traditionelles alkoholisches Getränk, das aus dem Saft der Macauba-Palme hergestellt wird. Der leckere Palmen-Wein ist nicht nur bei uns in Costa Rica, sondern auch in Regionen von Nicaragua und Honduras beliebt. Trotz des Namens handelt es sich bei Vino de Coyol nicht um herkömmlichen Wein, denn er wird nicht aus Trauben gewonnen. Zunächst werden Macauba-Palmen in ihrer vollen Reife, also im Alter von 10 bis 15 Jahren gefällt. Die langen Stämme bleiben danach für einige Tage in der Sonne liegen. Am oberen Ende des Stammes wird ein Loch geschnitzt, in dem sich der Saft sammeln und im Sonnenlicht fermentieren kann.
Was nun übrig bleibt, ist eine süßliche, milchig trübe und mäßig alkoholische Flüssigkeit, die manchmal auch eine blassgelbe Farbe annehmen kann. Abgefüllt in gebrauchten Plastik- oder Glasflaschen, wird das Getränk meist von privaten Händlern am Straßenrand verkauft. Beim Besuch einer Produktionsstätte können Sie den frischen Wein aber auch direkt aus dem Stamm trinken. Seit einigen Jahren bemühen sich Initiativen vor Ort darum, den traditionsreichen Vino de Coyol als Lebensmittel sicherer zu produzieren. Mancherorts wird darum schon ein pasteurisierter und gekühlter Palmen-Wein angeboten, der gesundheitlich komplett unbedenklich ist und genau wie das Original schmeckt!
Besonders interessant sind die regionalen Erzählungen über die einzigartigen Effekte des Vino de Coyol. Obwohl der Alkoholgehalt des Getränks nicht gerade hoch ist, soll der Rausch nicht primär durch den Alkohol, sondern durch spezielle Enzyme die ausgelöst werden. Man kann dem stärker fermentierten Vino de Coyol abends stark betrunken werden und am nächsten Morgen wieder nüchtern sein. Aber Achtung: Im Volksmund wird behauptet, man könne im Tagesverlauf erneut betrunken werden, ohne noch mehr davon zu trinken! Das soll alleine durch die Sonneneinstrahlung und die Enzyme der Palme passieren. Wissenschaftlich bewiesen wurden diese Effekte des Vino de Coyol allerdings noch nicht. Am besten finden Sie selber heraus, ob die Einheimischen mit Ihrer Geschichte Recht behalten!