Individualreise Ticotrotter

Beate Bolliger 

Mai 2019

Paradiesische Tage

Das Herz aufgewärmt und vollgetankt. Paradiesische Tage erlebt. Da passt doch der Satz, wie er an der Scheibe im Flughafen geschrieben steht: Costa Rica – pura vida – come back to stay. Recht haben sie!

Ciudad Colón

Ankunft in San Jose und Hinfahrt zum hübschen Hotel Villa Colon. Mit sehr freundlicher Begrüssung der Rezeption und einem köstlichen Willkommensgetränk aus heimischen Früchten und bestaunen des wundervollen Gartens mit Bäumen an denen die schönsten, reifen, exotischen Früchte hängen, die bei uns teuer in einem Laden zu kaufen wären, und der 1. Begegnung mit der Regenzeit bei 30 Grad.

Erster Ausflug zu einer Kaffeeplantage und dem Kennenlernen wie aus vielen Kaffeebohnen am Strauch, ein herzhafter Kaffee mit Hochgenuss wird. Alles wurde sehr eindrücklich erklärt und wir wurden durch alle Stationen, der zu diesem Zeitpunkt leeren Produktionsstätte geführt (da keine Saison war). Alles in einer Machart aus einer Zeit wie anno dazumal, das noch immer tip top und beeindruckend simpel funktioniert = ein wunderschönes 1. Kennenlernen des Landes und Erkunden, inklusiver Besichtigung ihrer wunderschönen Gartenanlage.

Fahrt an die Karibikküste, Suizo Loco Lodge

Die 1. grosse Fahrt zur südlichen Karibikküste ging zu einem Landsmann in die Suizo Loco Lodge. Eine wunderschöne Anlage und was mich schon dort beeindruckte: auf vielen Bäumen und Wegen: dass immer wieder kleine und auch grosse Tiere anzutreffen und beobachtbar waren. In der Suizo Loco Lodge wurden wir zum 1. Mal mit einem frei lebenden Faultier beschenkt. Ich liebe diese Tiere! Deren Lebensstil könnte echt auch meiner werden: pura vida.

Die Nähe des Sloth Sanctuarys (Faultier Auffangstation) wurde genutzt, diesen besonderen Tieren einen Besuch abzustatten. Schlafen, liegen, faulenzen animierte mich, meinen eigenen Lebensstil zu hinterfragen. Dort wurden wir mit einem hauseigenen Boot auf deren angrenzendem Gewässer ausgefahren, um die paradiesisch schöne Gegend geniessen und Tiere entdecken zu können.

Der 1. Nationalpark wartete auf uns; mit Dschungel und interessanten Lauten von Tieren und als exklusivem Zusatz: gleich noch mit Strandanschluss. So stelle ich mir das Paradies vor  strahlend blauer Himmel, glasklares Wasser, sauberer Strand, feinster Sand, Palmen und Tiere, hier und dort.

Fahrt zum Pacuare Reservat, Lirio Lodge

Eintreffen im nächsten Paradies von Lirio Lodge. Nur erreichbar durch Wasserkanäle mit dem Boot. Dort lebt man mit Tieren, die man nirgends sonst so nah erleben kann. Morgens wecken einen die Brüllaffen gegen 05.00 Uhr mit einem ohrenbetäubendem Rufen, das mir wirklich sehr gefiel, auch das: eine Form von Paradies und Einzigartigkeit, in einem Bungalow, aus dem man direkt in die Wildnis blicken konnte.

Ausfahrt mit dem Boot in den Kanälen u.a. zur Beobachtung von Tieren in einer unbeschreiblichen Weite und Schönheit der Landschaft. Zusätzlich erhielten wir eine geniale Gelegenheit, zu einer Hilfsstation fahren zu können, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, das Überleben der Schildkröten mit ihrer Unterstützung zu erhöhen, indem sie den Schildkrötennachwuchs vor Feinden schützen wollen, ihn bewachen und sie zumindest soweit zu „begleiten“, bis die Kleinen nach dem Schlüpfen „sicher“ ins Meer gelangen können.

La Fortuna am Vulkan Arenal, Casa Luna Hotel

Nächste Station: Casa Luna Hotel, mit einer hauseigenen Swimmingpool Anlage und thermischen Quellen, um sich verwöhnen zu lassen, und der 2. Begegnung mit Regen in der Regenzeit, mit dem wunderbar warmen Wetter mit dem Regenschirm am Pool.

Für mich persönlich eines der absoluten Highlights der Highlights: der Rio Celeste. Das Gewässer, das ihr Wasser durch die Sonnenstrahlen sich zu einem himmelblauen weisslichen Wasser verwandelt und so „kitschig“ schön wirkt, dass es nicht wirklich beschreibbar ist. Es ist wie im Himmel. Daher der Name „celeste“= himmlisch; und das umgeben von Wäldern und Urwald. Einer meiner Lieblingsplätze überhaupt.

Im Stockdunklen konnten wir eine gebuchte Nachttour an einem Ort erleben, worüber ich sehr glücklich bin, erlebt zu haben. Als Fotografin mit Leidenschaft, kriegte ich die tollsten Froschbilder vor die Linse, wie ich es mir nicht erträumt hatte. Genial! Ein Erlebnis sondergleichen und alles mitten in der Nacht.

Rincon del Vieja, Hacienda Guachipelin

Selbst als Nichtreiter konnten wir mit einem echten Gaucho die Gegend rund um den Vulkan Arenal auf dem Sattel erleben. Die Pferde kannten die Strecke so gut und erfreulicherweise war ihnen egal, Reiter tragen zu müssen, die vom Reiten keine Ahnung hatten und glücklicherweise nicht viel machen mussten. Ein super Erlebnis, in einzigartiger Landschaft, umgeben von Vulkanen, Bergen und Prärie.

Am Fusse des Vulkanes Arenal gab es die Möglichkeit unter freiem Himmel in thermische, heisse Quellen zu sitzen und die Umgebung zu bewundern. Zur Abkühlung stand ein kleinerer Fluss zur Verfügung. So konnte man wechselwirkend wie bei einer Sauna, in kaltes und in heisses Wasser einsteigen und zur Krönung, gab es die Gelegenheit sich mit vulkanischem Schlamm einzubalsamieren, was nicht nur ulkig aussah, sondern vor allem der Haut sehr gut tat. FreiluftWellness vom Feinsten. Im Nationalpark gab es die einmalige Chance blubberndes, heisses Lava zu hören, zu sehen und zu spüren. Die rund 106 Grad erwärmten die warme Umgebung noch einiges mehr.

Nebelwald, Cloud Forest Lodge

Mit der Fahrt in die „Cloud Forest Lodge“ in hohe Lagen, verliessen wir zum 1. Mal die Wärme und kamen in die Kälte und einem Wetter, das wir von unserem Herbst und Winter zu Hause kennen: eine trübe, verregnete Suppe. Doch diese Reise musste trotzdem unbedingt sein. Umgeben von einem grün und Nebelwald, das an Mystik erinnert und von seiner Faszination nicht wirklich überbietet werden kann. Meine Lieblingsfrucht, die ich in Costa Rica so richtig lieben lernte: frische Litschis, (am Strassenrand von einem Händler für ein paar Colones gekauft) gingen auch in diese Berge mit hoch.

Im Selvatura Park im Nebelwald fanden wir Mikroorganismen wie eine „super-mini-Orchidee“, oder Käfer, die wie Äste aussahen, unglaublich. Eine Hängebrücke, riesig, die über die Bäume ragt und man so über den Wäldern schreiten konnte. Ein weiteres persönliches Highlight stellte die ganz nahe Begegnung der Kolibris dar, die keine echte Angst vor einem hatten, dass sie sogar bei der Fütterung sich auf die Finger setzten und man so spüren konnte, wie leicht, fein und grazil diese enorm kleinen und flinken Vögelchen sind, die bei mir einen bleibenden Eindruck hinterliessen.

Playa Samara, Hotel Sol Samara

Auf der Halbinsel Nicoya trafen wir wieder auf Strände, die für mich an mein persönliches Paradies erinnern und dadurch für mich fotografische Superbilder entstehen durften. Orte, an denen die Seele baumeln und das Herz vor Begeisterung an der schönen Landschaft hüpfen kann.

Eine weitere Nachttour mit Guide liessen wir uns nicht nehmen, um Schildkröten am Strand bei der Eiablage anzutreffen und diesem Wunder zuschauen zu können. Wir hatten das Glück, genau zum richtigen Zeitpunkt dort aufzutauchen, wo eine Schildkrötendame bereits mittendrin war und sie uns, mustermässig zeigte wie der natürliche Ablauf vonstatten geht. Wenn das Eier ablegen durch war, fing sie an mit ihren hinteren Flossen das Loch zu zu buddeln und am Schluss einen „Salsa-Tanz“ mit ihrem Panzer zu vollziehen um die Ablagestelle mit dem Sand festzuklopfen. Bis sie entschieden hatte, dass jetzt gut war, um wieder ihren Weg in der Dunkelheit zurück ins Meer anzutreten. Was für ein Erlebnis!

Ein weiterer Tag am himmlischen Strand und baden und kilometerweit am Sandstrand entlang zu schlendern und die Gegend und das Meeresrauschen zu geniessen. Beim Eindunkeln kamen mit einem Male zwei Pferde, stellten sich hin, blieben stehen und fingen an zu schlafen und liessen sich von Leuten wie uns, ablichten. Das beeindruckte diese keineswegs. Als krönender Schluss, hing an unserer Unterkunft im Hotel Samara ein Frosch senkrecht an der Hauswand und liess sich nicht stören, als er fotografiert wurde.

Playa Tamarindo, Hotel Pasatiempo

Am Strand von Playa Tamarindo durften wir wieder sehr aussergewöhnliche Begegnungen mit Tieren beobachten und erleben. Ein Eichhörnchen hatte von einem Einheimischen eine aufgebrochene, halbe Kokosnuss erhalten und diese rannte mit der halben Kokosnuss einen Baum hoch; um ihre Delikatesse sicherstellen zu können. Das Gewicht der halben Kokosnuss war wohl fast gleich, wie das des Eichhörnchens. Es war ein Schauspiel ihm zuzuschauen, bis es dieses in der Baumspalte festsetzen konnte und die Köstlichkeit verspeisen konnte. Was für ein Schauspiel! Auch im Hotel Pasatiempo flog ein Vogel zum Frühstückstisch und war ziemlich zutraulich. Auch da war dann klar, er wartete auf ein „Goodie“ und flog danach von dannen.

Wir konnten uns nicht sattsehen, was es an dem herrlichen Strand alles für Tiere gab. Auf den Bäumen, im Sandstrand, von Leguanen zu Vögeln, hin zu Krabben und wir sichteten gar einen winzig kleinen Hummer zwischen den Steinen im Wasser. Wir liessen uns sogar am Strand massieren und genossen das herrlich warme Wetter, die Meeresbrise, die himmlische Atmosphäre, wirklich wunderschön. Selbst am dritten Tag am Strand wurde es nicht langweilig, man konnte sich nicht sattsehen.

Fahrt Nähe Canas, Hotel la Pacifica

Hätten wir vorher gewusst, dass das Hotel la Pacifica so wunderschön gelegen ist, hätten wir gerne noch ein paar Tage dort verbracht. Diese über 100 jährige Hotel, ist mittlerweile direkt an der „Autobahn“, mit Direkteinfahrt in eine heimelige, bewaldete Landschaft, wo wilde Rehe auf der Wiese äsen und am riesigen Swimmingpool die schönsten Bäume wie Tamarindo prachtvoll in den Himmel ragen. Das Essen im hauseigenen Restaurant, war etwas vom Besten, das uns begegnet war, köstlich. Ein Katzensprung davon entfernt, das Hospiz „las Pumas“. Auch ursprünglich von Landesleuten auf die Beine gestellt, um verletzte, wilde Raubtiere, Pumas, Ozelot, Tiger aufzupäppelnd und wenn immer möglich, wieder in die Wildnis und Freiheit zu entlassen. Trotz dessen, dass es eigentlich ein Lazarett für verletzte Tiere ist, wirkte es trotzdem wie eine Oase für diese.

Gebuchte Reise

Individualreise | 22 Tage

1790 Euro