




Held des Friedens in Zentralamerika
Oscar Arias Sanchez wurde am 13. September 1940 als Sohn eines Plantagenbesitzers in Heredia bei San Jose geboren. Er besuchte die örtliche Grundschule und ging danach auf das Franziskanerkolleg (St. Francis) in Moravia. Er studierte im Anschluss Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Universität von Costa Rica und promovierte 1974 in Politikwissenschaft an der Universität von Essex in England. Nachdem er in sein Heimatland, nach Costa Rica, zurückkehrte, war er als Professor für Politikwissenschaften an der Universität von Costa Rica tätig. Seitdem lehrte er nicht nur in einigen angesehensten Universitäten in Europa, sondern auch in den Vereinigten Staaten von Amerika.
In seiner Jugend bereits trat er der costa ricanischen Partei PLN (Partido Liberación Nacional – Partei der Nationalen Befreiung) bei. Zwischen 1972 und 1977 war er unter dem Präsidenten José Figueres Ferrer und Daniel Oduber Quirós Minister für Wirtschaftspolitik. Von seiner Partei wurde er im Jahre 1975 zum Sekretär für interne Angelegenheiten ernannt. Im Jahre 1978 wurde er zum Abgeordneten gewählt. Ein Jahr später wurde er zum Generalsekretär des PLN ernannt. Von 1981 bis 1983 war er Generalsekretär der Partei. Seine Partei schlug ihn als Kandidaten für die Präsidentschaftswahl von Costa Rica für den Zeitraum 1986-1990 vor. 1986 gewann er die Präsidentschaftswahlen mit einer deutlichen Mehrheit, da er den Hoffnungsträger für einen wirtschaftlichen Aufschwung des Landes darstellte. Er wurde damit der jüngste Präsident des Landes und wollte sich vor allem in den Demokratisierungsprozessen, der Korruptionsbekämpfung, dem wirtschaftlichen Aufschwung und der Friedenssicherung profilieren. Als er 1986 Präsident wurde, tobte im benachbarten Nicaragua ein Bürgerkrieg. Der Frieden in Costa Rica war in Gefahr, denn der Krieg in den Nachbarländern drohte die costaricanischen Grenzen zu erreichen. Hinzu kam die ideologische und militärische Einmischung der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten von Amerika, die damaligen Supermächte im Rahmen des Kalten Krieges.
Im August 1987 wurde der Friedensplan von Costa Rica, Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua genehmigt. Das Ziel dieses Friedensplans waren freie Wahlen, Schutz der Menschenrechte und ein Ende der Einmischung von außen in die inneren Angelegenheiten der Länder. Im selben Jahr wurde er für seinen Einsatz mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Oscar Araias Sanchez war von 1986 bis 1990 sowie von 2006 bis 2010 Präsident von Costa Rica. Im Jahr 1990 schied er aus seinem Amt aus, nutzte jedoch auch nachfolgend seine politische Bekanntheit, um den Friedensprozess weiter voranzutreiben. Die Präsidentschaftswahl am 5. Februar 2006 gewann er erneut. Seine neue Amtszeit dauerte vom 8. Mai 2006 bis 8. Mai 2010.