




Eines der schönsten Naturphänomene in Costa Rica, ist das türkis-klare Wasser des Río Celeste. Das Wasser dieses Flusses erscheint wie aus einem Märchen und ist ein beeindruckendes Spektakel. Über die Jahre hinweg entstanden viele Mythen und Theorien, die dieses Phänomen zu erklären versuchten. Mit Hilfe von Forschern wurden Tests durchgeführt, die den Mythos nun gelöst haben.
Der Río Celeste befindet sich im Tenorio Volcano National Park, in der Provinz von Alajuela. Früher durften Besucher im Fluss noch schwimmen, doch heute ist dies aufgrund von Naturschutzauflagen endgültig verboten und dient ausschließlich dazu, dieses Naturjuwel zu schützen und zu bewahren. Mit einer Wanderung durch den Dschungel, ist der Fluss erreichbar. Folgt man den Río Celeste dann noch tiefer in den Regenwald, so gelangt man zu der Stelle, wo der Rio Buena Vista und Quebrada Agria sich zum Río Celeste kreuzen. An dieser Stelle ist der Fluss dann zum Teil sogar zweifarbig, einmal türkis-blau und einmal durchsichtig klar.
Welcher Mythos aber verbirgt sich hinter dieser blauen Farbe? Die indigene Bevölkerung aus der Zeit vor der spanischen Eroberung behauptete, dass im Regenwald die Götter umherwandern und das Treiben der Tiere und Pflanzen beeinflussen. So glaubte man, dass als die Götter den Himmel blau angemalt haben, sie danach in den Wald gekommen sind und ihre Pinsel im Fluss wieder ausgewaschen haben. Dadurch erhielt der Fluss schlussendlich seine einzigartige Farbe.
In jüngerer Zeit, analysierte die Universität von Costa Rica das Wasser des Flusses. Einer aus den Analysen hervorgegangen Theorie zur Folge, kommt die Farbe des Wassers von fluoreszierenden Bakterien und vulkanischen Mineralstoffen, die eine chemische Reaktion auslösen und deshalb das Wasser färben. Am Ende der Untersuchungen aber, konnten keine Bakterien im Fluss festgestellt werden.
Weitere Testversuche ergaben dann eine logische Antwort: Bei der Farbe des Wassers handelt es sich um nichts weiteres als eine optische Täuschung, die durch das physikalische Phänomen der sogenannten Mie-Streuung, verursacht wird. Bei Laboruntersuchung wurden Alumosilikate im Wasser festgestellt, eine Mischung aus Aluminium mit Silikonen und Sauerstoff. Diese Minerale finden sich vor allem in der Erdkruste wieder und konnten auch in den Steinen in dem Gebiet um den Fluss nachgewiesen werden.
Laut Dr. Max Chararria Vargas von der Universität von Costa Rica, entsteht die optische Täuschung durch das einfallende Sonnenlicht, welches an den im Wasser schwebenden Alumosilikaten bricht und beim wieder Hinaustreten von unseren Augen und Fotolinsen als türkis-blau wahrgenommen wird. Damit konnte das viel diskutierte Rätsel gelöst werden. Somit ist der Río Celeste eigentlich gar nicht blau, sondern wird nur von unserem Auge so interpretiert.