




Sind euch schon Kuriositäten hier aus Costa Rica bekannt? Zum Beispiel, dass auf Beschilderungen im Straßenverkehr, die auf Distanz oder Orte hinweisen, eher wenig Verlass ist? Dann sollte euch die Tatsache, dass es mit Ausnahme von großen Städten keine wirklichen Adressen in Costa Rica gibt, nicht mehr überraschen. Herkömmliche Straßennamen existieren hier nicht. Stattdessen sind die Straßen nummeriert und haben alle eine individuelle Ziffer. Kein großer Unterschied sollte man meinen, aber den meisten Einwohnern sind diese Bezifferungen gar nicht erst bekannt. Oft wissen wir hier nichtmal die Ziffer unserer eigenen Straße!
Adressen orientieren sich hier eher an öffentlichen Gebäuden oder allgemeinen Fixpunkten, wie Supermärkte, Schulen, Parks oder Kirchen. Angaben werden dann in der Form von „200m nördlich des xy-Parks“ getätigt. Hausnummern sind dabei nahezu unbekannt. Es wird generell die Ecke des Hauses angegeben, beispielsweise in der Form „Av.5/C.6“, was so viel wie „Avenida 5, Ecke Calle 6“ bedeutet. Für uns ticos ist diese Form der Wegbeschreibung absolut kein Problem, aber kann verständlicherweise für Ausländer ein Hindernis bei der Wegfindung darstellen, da die wichtigen Gebäude des Ortes, welche als Hilfsmittel genutzt werden, den Touristen nahezu unbekannt sind. Oft hilft es einfach die Einheimischen nach dem Weg zu fragen. Aber Vorsicht: Costa Ricaner werden aus Höflichkeit nahezu immer in die vermeintliche Richtung deines Zieles weisen – auch wenn sie dieses gar nicht kennen. Also am besten mehrere Personen befragen und wenn diese in dieselbe Richtung weisen, sollte es sich um die Richtige handeln. Die Lösung des Rätsels heißt also: fragen , fragen, fragen! Wir ticos sind sehr hilfsbereit und es bietet sich vor allem an Busfahrer nach dem Weg zu fragen.
Wie ist es jedoch möglich, dass wir trotz vager Beschreibungen Post in Costa Rica empfangen? Diese Frage ist schnell beantwortet: durch Postfächer. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das Objekt der Begierde auch wirklich bei seinem Empfänger ankommt. Denn mal abgesehen davon, dass es schwierig sein kann für den Postboten die angegebene Adresse zu finden, kommt es noch dazu, dass hier niemand einen Briefkasten geschweige denn eine Klingel an seiner Haustür besitzt.
Um also auf Nummer sicher zu gehen, sollte man bei der costa-ricanischen Post Correos de Costa Rica ein Postfach einrichten. Diese kosten je nach Zeitdauer umgerechnet circa 30 Euro im Jahr und sind somit sehr erschwinglich. Allerdings muss dazu erstmal ein Postfach frei sein. Je nach Größe des Ortes gibt es eine unterschiedliche Anzahl an Postfächern, welche zur Verfügung stehen. Sollte keines verfügbar sein muss eventuell im nächsten Ort nachgefragt werden. Ist eines frei ist lediglich das Ausfüllen eines Formulares und die Zahlung der Gebühr erforderlich. Nach kurzer Zeit erhält man einen Schlüssel sowie Informationen zur genauen Adresse des Postfaches. Dies ist notwendig, um die Post auch empfangen zu können. Das regelmäßige Überprüfen des Postfaches liegt selbstverständlich in der eigenen Hand. Wenn man mal ein größeres Paket erhält, ist im Postfach ein Zettel hinterlegt. Dieser kann dann beim Schalter abgegeben werden und im Gegenzug erhält man das Päckchen.