Fiesta de los Diablitos

Die „Fiesta de los Diablitos“, „Das Fest  der Teufel“  hat seinen Ursprung im Süden Costa Ricas, ca. 30 km südöstlich von Buenos Aires. Auf dem Weg Richtung Palmar Norte findet man die Siedlungen des Dorfes Boruca. Heute ist das Gebiet unterteilt in 2 Territorien: Boruca und Rey Curré.  Diese bestehen aus vielen kleinen Gemeinschaften sowohl einheimischer als auch später Zugezogener.

Den Ursprung fand das Fest zur Kolonialzeit und wird seitdem von Generation zu Generation weitergegeben. Zwar gibt es Änderungen in Organisation und Durchführung, die Bedeutung bleibt jedoch die Gleiche. Viele behaupten jedoch, der Brauch sei schon vor der Ankunft der Spanier praktiziert worden,  die Europäer hätten nur neue Elemente mit eingebracht.

Bei der Durchführung des Brauches gibt es zwei Hauptpersonen. Den Stier, der den Spanier repräsentiert und die Teufel, die die Einheimischen darstellen.

Die Teufel haben eine hierachische Anordnung. Einer ist der Rangehöchste, die anderen sind seine Helfer. Die älteren Teufel sind für die richtige Durchführung des Brauchs zuständig, sie haben die Aufsicht über die Einhaltuing der Regeln und bestrafen die Teufel, die die Regeln brechen.

Die Kleidung ist sehr einfach gehalten. Über ihren Kleidern tragen sie Schürzen und Masken aus Kork- oder Zedernholz.

Begleitet wird das Schauspiel musikalisch mit Flöten, Trommelon, Gitarren, Violinen und Akkordeon.

Vorbereitung des Schauspiels:

Einige Zeit vor dem Festtag erstellt der Teufelsälteste eine Liste mit allen Einheimischen die am Schauspiel teilnehmen. Drei Tage vor Durchführung des Schauspiels finden sich alle im Haus des Ältesten ein und bringen traditionelle Gaben wie Tamales, Säfte und andere Gerichte für die drei Tage.

Phasen der Durchführung:

  1. La Nacencia: Um Mitternacht vor dem ersten Tag des Festes werden die Teufel „geboren“.  Das Fest beginnt mit einer Tour durch das Dorf, von Haus zu Haus, wo sie traditionelle Lieder singen und Gaben wie Essen und trinken erhalten.
  2. Aparicion del Toro: Der Tag der Durchführung des Schauspiels, im Morgengrauen erscheint der Stier, sein Ziel ist das Töten der Teufel.
  3. La Lucha: Ab Auftauchen des Stiers, bis Ende der drei Tage kämpfen die Teufel gegen den Stier. Normalerweise gibt er drei „große“ Kämpfe pro Tag die an verschiedenen Orten ausgetragen werden. Am Ende siegt der Stier und tötet die Teufel.
  4. La Tumbazón: Die Teufel sind die Besiegten und ihre Körper werden auf den Boden gelegt.
  5. La Huida: Der Stier flieht in die Berge.
  6. Vuelta a la Vida: Die Teufel erwecken zum Leben und begeben sich auf die Suche nach dem Stier.
  7. La Búsqueda: Die Teufel gehen mit Hilfe von Hunden auf die Suche nach dem Stier um diesen zu töten.
  8. Hallazgo del Toro: Der Stier wird aufgespürt. Er ist rasend vor Wut und bedeckt mit Blättern und Zweigen.
  9. La Quemazón o Muerte del Toro: Die Teufel und die Dorfbewohner Lassen ihre Wut am Stier aus und opfern ihn auf einem Scheiterhaufen.

La Repartición de carne o Celebración del triunfo: Die „Tierleiche“ wird unter den Anwesenden weitergereicht. Bei der Tierleiche handelt es sich um kleine Häppchen die von den Anwesenden gegessen werden und bei dem Blut handelt es sich um „chicha“, einem traditionellen Saft. Als Abschluss gibt es ein großes Fest an dem das ganze Dorf und die Besucher teilnehmen. Mit diesem letzten Schritt wird der Sieg des Dorfes über die Spanier symbolisiert.