Schildkröten in Costa Rica

In Costa Rica gibt es Süß- und Meeresschildkröten. Zu den in Costa Rica lebenden Meeresschildkröten zählen die Lederschildkröte, echte Karettschildkröte, Suppenschildkröte und die Oliv-Bastardschildkröte. Sie legen an den Pazifik- und Atlantikstränden ihre Eier jeweils zwischen Oktober und März, sowie zwischen Juli und Oktober ab. Da Schildkröten in Costa Rica vom Aussterben bedroht sind, versuchen viele Organisationen den Schildkröten bei der Eiablage und beim Schlüpfen der Jungtiere zu helfen. Schildkröten sind gemächliche Tiere, die sehr alt werden können. In Filmen werden uns Schildkröten als weise und erfahren vorgestellt, wie zum Beispiel in Kung Fu Panda, oder als total lässig und lustig, wie in Findet Nemo.

Wie Schildkröten nun wirklich sind, können sie auf einer Reise nach Costa Rica selbst herausfinden. Bei einer Bootsfahrt auf dem Rio Negro oder bei einem Schnorchelausflug im Meer. Die Schildkröte ist eine auf der ganzen Welt verbreitete Tierart und lebt schon seit rund 220 Millionen Jahren auf unserem Planeten. Es gibt 341 Arten mit über 200 Unterarten. Da die Schildkröte auf jedem Kontinent vertreten ist, hat sie sich gut an ökologische Nischen angepasst. Die verschiedenen Arten reichen von Wasserschildkröten, Wüstenschildkröten, Riesenschildkröten bis hin zu Weich- und Schlangenschildkröten. Durch die Anpassung hat sie ihr Fortbestehen bis in die heutige Zeit sichern können. Ein markantes und einzigartiges Charakteristikum der Schildkröte ist ihr Panzer. Er besteht aus zwei Teilen, dem Bauchpanzer und dem und dem Rückenpanzer. Diese zwei Einheiten machen ca. 30% des Körpergewichts aus und schützen alle wichtigen Organe und Körperregionen.

Je nach Herkunft der Schildkröte kann das Aussehen der Panzer stark variieren. Ausgefallene Arten wie die Gelenkschildkröte können ihren Panzer bei Gefahr sogar vollständig schließen. Jedoch sind sich die Wissenschaftler über die Entwicklung des Panzers uneinig, sodass um seinen Ursprung nur spekuliert werden kann. Die Sinnesleistungen einer Schildkröte sind oft besser als die eines Menschen. Unter anderm können Schildkröten besser sehen, da sie auch Strahlung im ultravioletten und im infraroten Bereich wahrnehmen können. Einige Arten können sogar durch Umstellung ihrer Augen räumlich als auch Panorama sehen. Auch der Geruchsinn ist bei der Schildkröte stark ausgeprägt. Sie können ihr Futter, Beute und Geschlechtspartner schon von weiter Entfernung aus riechen. Bei Wasserschildkröten befindet sich das Riechorgan im Hals und im Unterkiefer. Schildkröten sind generell Allesfresser, jedoch neigen sie dazu,je nach Art, sich entweder fast pflanzlich oder fast fleischlich zu ernähren. Durch dieses Verhalten reicht ihr Nahrungsspektrum von Insekten, Schnecken, Würmern bis hin zu Kräutern, Früchten oder gar Quallen und Algen.

Besonders zu Zeiten der Eiablage finden sich die Schildkröten zu Massen an den costa-ricanischen Stränden ein, um ihren Nachwuchs ein kleines Zuhause zu bieten. Aber auch wenn man die Schildkröten bei einem Tauchgang trifft, ist man sicherlich fasziniert von den Tieren. In Costa Rica kann man 4 Schildkrötenarten finden und die größte von ihnen ist die Lederschildkröte. Diese Bilder haben Costa Rica berühmt gemacht.

Die Eiablage der Lederschildkröten. Riesige Schildkröten wälzen sich an den Strand und graben tiefe Löcher in die sie keuchend ihre Eier ablegen, sie zudecken und wieder ins offene Meer verschwinden. Mit einer Panzerlänge von 2,5 Metern und einem Gewicht von bis zu 700 kg ist die Lederschildkröte die größte lebende Schildkrötenart der Welt. Die Tiere werden bis zu 30 Jahre alt. Lederschildkröten sind sehr gute Taucher, was sie auch durch ihre Fähigkeit beim Abtauchen (circa einen halben Meter pro Sekunde) unter Beweis stellen. Sie können in eine unglaubliche Tiefe von bis zu 1.200 Metern abtauchen, was ihnen nur durch eine spezielle Funktion des Körpers möglich ist. Ihr Lungenvolumen verringert sich bei wachsender Tiefe des Wassers sehr stark, so dass das Wasser ein geringeres Gewicht als ihr eigenes spezifisches Gewicht besitzt. Sie ernähren sich hauptsächlich von Quallen und benötigen pro Tag zwischen 10 und 100 kg davon. Quallen können sie aufgrund ihrer scharfen Hornscheiden am Kiefer mühelos fangen und verspeisen.

Als Hochseebewohner kommen Lederschildkröten in allen tropischen und subtropischen Meeren vor.  Im Sommer können sie gelegentlich auch in den gemäßigten Zonen gesichtet werden. Wie auch bei vielen weiteren Schildkrötenarten ist die rund 100 Millionen Jahre alte Lederschildkröte in ihrem Bestand gefährdet. Eine große Gefahr stellt neben der Jagd und Fischerei auch der im Meer treibende Müll dar, da sie im Wasser treibende Plastiktüten mitunter für Quallen halten und diese verzehren. Seit Jahren sind Forscher darum bemüht, Lösungen für dieses Problem zu finden um diese faszinierende Tierart zu schützen.