




Costa Rica ist ein kleines Land in Mittelamerika, dass von zwei Ozeanen begrenzt wird. Im Westen brandet der Pazifische Ozean an die Küste, im Osten ist es der Atlantik. Selbst der Name des Landes ist ein Hinweis auf seine Lage. Costa Rica heißt so viel wie „reiche Küste“, was früher das Gold der Atzteken war. Dadurch wurden die spanischen Eroberer nach Costa Rica gelockt, und auch so werden heute die Touristen angezogen. Die Touristen kommen nicht nur wegen der tropischen Flora und Fauna des Landes oder den herrlichen Stränden und Tauchrevieren, sondern auch wegen der zahlreichen Vulkanen. Für den Vulkanismus des Landes ist seine Lage zwischen den Ozeanen von besonderer Bedeutung. Auf der Pazifikseite im Westen drückt die ozeanische Cocos-Platte gegen die kontinentale Karibische Platte des Festlandes und taucht unter diese ab. Die Kruste dringt dabei bis in den Erdmantel ein und wird teilweise aufgeschmolzen. Ein Teil der Schmelze steigt hinter der Subduktionszone auf und tritt an den Vulkanen aus. Diese bilden den tybischen vulkanischen Bogen eines Küstengebirges.
Typisch für die Vulkane in Costa Rica ist die Förderung von intermediären Schmelzen wie Andesit. Diese Lavaart ist deutlich zähflüssiger als Basalt, aber dennoch etwas fließfähiger. So neigen die Vulkane des Landes zu explosiven Ausbrüchen, allerdings können auch zähflüssige Lavaströme entstehen. Da sich viele Krater- Seen gebildet haben (in Costa Rica gibt es hohe Niederschläge) sind phreatische Eruptionen und Lahare keine Seltenheit. Geologisch gesehen ist Costa Rica ein junges Land. Erste Vulkaninseln entstanden im Bereich des heutigen Mittelamerikas vor 140 Millionen Jahren. Gleichzeitig begann sich der Meeresboden anzuheben und die Vulkaninseln verschmolzen zu einer Landmasse. Heute gliedert sich das Küstengebirge (Kordilliere) in 2 Abschnitte. Die Zentralkordilliere mit den Vulkanen Poás, Irazú und Turrialba, sowie die Kordelliere Guanacaste mit den aktiven Vulkanen Rincón de la Vieja und Arenal.
Der Arenal ist seit seinem letzten Ausbruch im Jahr 1967 daueraktiv. Allerdings ist seine Aktivität seit Herbst 2010 rückläufig. Zuvor manifestierten sich mehrmals täglich strombolianische Eruptionen aus einer seiner 2 Gipfelkrater. Ein zähflüssiger Lavastrom suchte sich träge seinen Weg im oberen Drittel des Vulkans. Thermalquellen bei Tabacón ist ein beliebtes Touristenziel.
Der Rincón de la Vieja ist ein Komplexvulkan und an seinem Flanken liegt einer der letzten primären Trockenwälder Costa Ricas. Brüllaffen schwingen sich von Ast zu Ast und Nasenbären fressen alles was sie erreichen können. Schlammpools und heiße Quellen sind Touristenmagneten. Der Vulkan hat 2 Kraterkegel und in einem Krater befindet sich ein türkisfarbener Kratersee. Letzte kleine Ausbrüche ereigneten sich 1995, 1998 und 2017. Jedes Mal lief der Kratersee über und erzeugte Lahare. Seit dem Frühjahr 2012 zeigt der Rincón de la Vieja Anzeichen steigender Aktivität.
Der Irazú liegt nahe der Hauptstadt San José und ist bequem mit dem Auto zu erreichen. Der 3432 Meter hohe Vulkan ist der Höchste des Landes. Auch in seinem Krater befamd sich bis 2012 ein Säuresee. Die letzten Ausbrüche ereigneten sich 1963 – 1965 und 1994 und hatten einen VEI von 3 und 2. Nicht weit entfernt liegt der Vulkan Turrialba. Er hat 4 Krater und zeigt sich seit einigen Jahren erhöhte fumarolische Aktivität. Auf seiner Außenflanke öffnete sich eine Spalte aus Dampf strömt. Schwefelgase ließen die Vegetation absterben. Auch die Seismik ist erhöht. Zeitweise kam es zu vorsorglichen Evakuierungen. Der Vulkan förderte in der Vergangenheit basaltische – dactische Laven.
Der Poás hat 3 Krater in seinem Gipfelbereich, die sich entlang einer Nord – Süd verlaufenden Störungszone aufreihen. An seinem Flanken gibt es einige Parasitärkrater, darunter auch Maare. In 2 seiner Gipfelkrater gibt es Seen. Der See im erloschenen Botos Krater ist kalt. Der aktive Krater ist zugleich der größte und hat einen Durchmesser von 1500 Metern und ist 300 Meter tief. Sporadisch kommt es in seinem Säuresee zu kleineren phreatischen Eruptionen. Im Jahr 2010 bildete sich im Krater ein neuer Riss und die Gastemperatur der Fumarolen stieg dramatisch. Seit Ostern 2017 ist dieser fast täglich aktiv und bläst erstaunliche Fumarolen in den Himmel, manche sogar über einen Kilometer hoch. Letzter größerer Vulkanausbruch war hier 1952 und an Ostern 2017.