




Die Einwohner Costa Ricas werden in Lateinamerika “Ticas” und “Ticos” genannt. Es gibt mehrere Ideen und Anekdoten, wie es zu dem Spitznamen kam. Eine davon ist, dass die Einwohner von Costa Rica nicht die klassischer Diminutivform verwenden, wie der Rest Lateinamerikas. Statt „ito“/ „ita“ hängen die Ticos ein „ico“/ „ica“ an das Ende eines Words. Hier ein Beispiel zum besseren Verständnis: „Chiquito“ bedeutet „klein“. Im spanisch sprechenden Raum in Lateinamerika, würde die Verniedlichung des Wortes „chiquitito“ heißen. In Costa Rica sagt man jedoch „chiquitico“. Dies ist auch der Grund, wie es zu dem Spitznamen „Tica“ bzw. „Tico“ kam.
Abgesehen von ihrem Spitznamen haben Ticos jedoch weit mehr zu bieten. Im Allgemeinen werden sie als sehr sympathisch, zuvorkommend und friedlich charakterisiert. Einer der „bekanntesten“ Charaktereigenschaften ist jedoch die Freude am Leben. Egal ob zur Bergrüßung, zum Abschied oder sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit, hört man wie sich Ticos „Pura Vida!“ zurufen. „Pura Vida“ – „Das pure Leben“. Zu dem sind Ticos auch sehr freundlich und hilfsbereit. Sie geben lieber auch falsche Antwort, als gar keine Antwort. Wenn Sie also mal Locals nach dem Weg zu einem Restaurant, Hotel oder Geschäft fragen, fragen Sie am Besten 3 mal nach. Wenn dann 2 Antworten übereinstimmen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es der richtige Weg ist.
Eine andere Frage, die sich stellen lässt, ist die Frage: Wer sind die Ticos eigentlich? Die Ticos sind ein kultureller Schmelztiegel aus Südamerikanern, Europäern und Afro Kariben. Die offizielle Sprach ist Spanisch, obwohl es auch einheimisch Sprachen gibt, wie zum Beispiel „Bribrí“. Die offizielle Religion in Costa Rica ist Spanisch. Trotzdem gelten Ticos – im Vergleich mit den Nachbarländern Honduras und Guatemala – als sehr liberal. Protestantismus und andere Religionen haben über die letzten Jahre immer mehr Popularität gewonnen. Generell wird gesagt, dass vor allem die junge Generation der Costaricaner sich nicht mehr so stark mit dem Katholizismus identifizieren kann. So kommt es dass auch alternative Religionen und spirituelle Methoden in Costa Rica sehr leicht zugänglich sind.
Die Analphabetenquote ist mit 4,2% die zweitniedrigste in Mittelamerika (nur Kuba hat noch weniger Analphabeten). Es gibt eine sechsjährige Schulpflicht und die größte Hochschule zu Lande ist die Universität Costa Rica.
Auch der Sport nimmt einen großen Stellenwert in dem Leben der Ticos ein. 2014 gelang es der costaricanischen Fußball Nationalmannschaft zum ersten Mal sich für das Viertelfinale der Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Die zwei Fußballklubs „Deportivo Saprissa“ (Hauptstadt San José) und „LD Alajuelense (Alajuela) dominieren die nationale Fußballliga „Primera División de Costa Rica“.
Einen hohen Stellenwert hat jedoch in Costa Rica vor allem die Familie. Meistens wohnt sie in der gleichen Straße, so dass man sich jeden Tag sieht. Meistens kommt die ganze Familie mindestens einmal in der Woche Nachmittags oder zum Abendessen zusammen. So ist es nicht gerade ungewöhnlich wenn Cousinen und Cousins die besten Freunde sind. Wenn sich die Familie dann zum Essen trifft, besteht das Mahl meist aus Reis, Bohnen und Kochbananen. Die costaricanische Küche ist sehr vielfältig und vor allem an den Küstenregionen wird das Essen oftmals mit Kokosmilch zu exotischen Speisen verarbeitet.