Ureinwohner Huetares

Die Huetares sind beziehungsweise waren eine der wichtigsten Gruppen von Ureinwohnern hier in Costa Rica. Im 16. Jahrhundert waren sie hauptsächlich im Zentrum des Landes angesiedelt. Noch im selben Jahr gelang es ihnen einige der anderen in Costa Rica ansässigen Völker zu bezwingen, sodass sie ihren Herrschaftsbereich von der Pazifikküste bis hinüber zum Atlantik ausbauen konnten. Im Jahr 1569 gab es Aufzeichnungen zufolge um die 11.500 Einheimische die zum Volk der Huetares gehörten. Bis zur Ankunft der Spanier in Südamerika waren die Huetares die mächtigste, bestorganisierteste und fortschrittlichste Gruppe von Ureinwohnern Costa Ricas.

Typisch für das Volk war ihr kunsthandwerklicher Umgang mit Stein aus dem sie sogenannte „Metates“, besondere Steine zum Mahlen von Mais herstellten, ebenso wie Skulpturen, Tische und zeremoniale Altare. Desweiteren stellten die Huetares Gegenstände her, die aus Palmenblättern und Pflanzenbestandteilen gefertigt wurden. Außerdem besaßen sie großes Wissen über das Färben mit natürlichen Farben von z.B. Textilwaren.

Auch heute noch werden ihre Waren nach alter Machart auf den Märkten, den sogenannten „ferias“,  angeboten und verkauft.

Aus archäologischen Funden lassen sich Teile der Wohnsituation der Huetares erschließen. Die Dörfer waren um einen Hauptplatz herum mit zwei kreisförmigen Ringen aus Behausungen angeordnet. Ein Kreis war größer als der andere. Die Wohnstätten wurden mit einer Basis aus Holz hergestellt. Desweiteren wurde Schilfrohr verwendet und das Dach aus Stroh gefertigt. Die Wohnungen wurden auf kleinen Erdhügeln erbaut und waren untereinander mit einfach angelegten „Straßen“ verbunden.  

Die Flüsse des Landes waren für das Volk von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Vor allem die schiffbaren Flüsse oder Abschnitte wurden von den Ureinwohnern zum Handel, Transport und zur Jagd genutzt.

Der Boden im Hauptgebiet ist hauptsächlich sehr trocken und unfruchtbar durch die jährliche Trockenzeit zwischen November und April. Aus diesem Grund betrieben die Huetares kaum Landwirtschaft, nur Mais konnte sich bei diesen Verhältnissen durchsetzen.

Das kulturelle Vermächtnis der Ureinwohner ist zum größten Teil leider verloren gegangen. Manche der Traditionen jedoch bestehen bis heute, so wie z.B. das bekannte Maisfest  – die „Fiesta del Maíz“, denn auch heute noch ist der Mais ein wichtiges Grundnahrungsmittel.

Auch die Anwendung von Pflanzen zu heilenden Zwecken wurde überliefert.

Das Volk hatte ebenfalls seine eigene Sprache das „Huetar“, jedoch gilt diese seit langer Zeit als ausgestorben, sodass alle Huetares heute ausschließlich Spanisch sprechen. Aus vergangener Zeit übrig geblieben sind jedoch eine große Anzahl an Ortsbezeichnungen in Huetar wie z.B. die Ortschaften Aserrí, Tucurrique oder Brava, die noch heute von der Größe des Volkes zeugen.