Vulkan Irazu

Vulkan Irazú 

Irazú bedeutet in der indigenen Sprache laratzu (grollender Berg). Der Schichtvulkan (Stratovulkan), der oberhalb der Stadt Carthago liegt, ist mit 3432m der höchste Vulkan Costa Ricas und zählt zu den gefährlichsten und unberechenbarsten Vulkanen des Landes.  Der rund um den Vulkan angelegte 2300 ha große Nationalpark wurde bereits 1955 gegründet und ist damit der älteste des Landes und auf jeden Fall einen Besuch Wert. Je früher man sich auf den Berg begibt, desto besser ist die Aussicht, da man einer hereinziehenden Bewölkung zuvor kommen kann. Am Gipfel Cerro Alto Grande hat man den besten Ausblick. Hier kann man bei gutem Wetter sogar den Atlantischen und Pazifischen Ozean gleichzeitig sehen.

Erreichen kann man den Vulkan auf unterschiedliche Arten. Mit dem Auto kann man bis fast in den großen Kater fahren, wo es einen Parkplatz gibt. Ab Cartago führt eine ca. 34km lange Straße bis wenige hundert Meter an die Lagune der Hauptkraters. Hier befindet sich auch ein Parkplatz. Ab San Jose vor dem Nationaltheater fährt täglich auch ein öffentlicher Bus auf den Vulkan. Dieser hält auch in Cartago (Busstation Tierra Blanca). Außerdem verlangen Taxifahrer ab Cartago 25000 Colons. Dies beinhaltet die Fahrt nach oben, 1 Stunde Aufenthalt und wieder zurückfahren.

Auf dem Weg hinauf bieten sich traumhafte Ausblicke auf das Tal. Ein gutes Stück vor dem Gipfel sind die 10 USD Eintritt für den Nationalpark (täglich geöffnet von 8-15.30 Uhr) am Eingangstor zu bezahlen. Für einen Besuch des Irazú Nationalparks sollte man sich unbedingt wetterfest ausrüsten, denn durch den starken Wind in dieser Höhe können plötzliche Temperaturschwankungen von -3°C bis +17°C auftreten. Bei sonnigem Wetter ist obendrein ein guter Sonnenschutz von Vorteil.

Insgesamt hat Irazú vier Krater, von denen drei leicht zugänglich sind. Der Hauptkrater (cráter principal) mit seinen steilen 300m hohen Wänden hat einen Durchmesser von knapp 1 Kilometer und auf seinem Grund leuchtet ein grün-gelber Schwefelsee, der zu den beliebtesten Fotomotiven Costa Ricas zählt. Sein ausgetrockneter Kraternachbar ¨Diego de la Haya¨ hat einen Durchmesser von 700m und eine Tiefe von 100m. Auch hier kann sich bei Regen gelegentlich ein kleiner See bilden. Die zwei weiteren,  kleineren Krater liegen süd- und nordöstlich vom Hauptkrater. Der amerikanische Austronaut Neil Amstrong meinte einmal, dass der Vulkan Irazú der Ort auf der Erde sei, der ihn am meisten an die Mondoberfläche erinnert. Tiere und Vegetation bekommt man hier jedoch kaum zu Sicht, denn die vielen Eruptionen haben den Lebensraum sehr verändert.

Bis heute gilt der Vulkan als aktiv, da er nicht erloschen ist. Fumarolen, kleinere Lavaströme und leichte Beben zeugen heute noch von der erhöhten Aktivität. Das letzte Mal brach er im Jahr 1994 mit der Stärke 2 auf dem Vulkanexplosivitätsindex (VEI) aus. Dieser Ausbruch fand an der Nordwand des Kraters statt.  1963 gab es einen Ausbruch der Stärke 3. Am Tag dieses Ausbruches was der Amerikanische Präsident John F. Kennedy für einen Staatsbesuch in Costa Rica. Während dieser Ausbruchphase, die bis 1965 dauert, schossen immer wieder Dampfwolken beladen mit Lavastaub und Steinen bis zu 500m in den Himmel. Der erste dokumentierte Ausbruch des Irazú erfolgte im Jahr 1723.